Die Moisaller Kirche
Die Moisaller Kirche wurde 1264 erstmals erwähnt. Damals ernannte der Schweriner Bischof Hermann die Moisaller Kapelle (Kirche?) gegenüber der Schlemminer Kapelle zur Hauptkirche.
Das Äußere der Kirche
Ähnlich wie die Bernitter Kirche ist auch die Kirche in Moisall aus Feldsteinen erbaut. Während die nach oben angeschrägten Sockelsteine sowie die Ecksteine des Schiffs (aber nicht des Turms) sorgfältig bearbeitet sind, sind die Steine für den Wandaufbau teils gespalten, teils aber auch unbearbeitet. Die Fensterleibungen sowie die Giebeldreiecke des Schiffs sind mit Ziegelsteinen ausgeführt. Das Langhaus wurde um 1300 fertiggestellt, der Turm stammt nach dendrochronologischer Analyse aus dem Jahr 1433 d (Schöfbeck). Auf der Westseite der Kirche, vor dem Turm, befindet sich ein romanisches Taufbecken, das sicherlich das mit Abstand älteste Stück der gesamten Anlage ist.
In der Kirche
Ursprünglich sollte der innere Raum der Moisaller Kirche von zwei quadratischen Gewölben überspannt werden – ein Plan, der nie ausgeführt wurde. Lediglich die Gewölbeansätze sind damals fertig gestellt worden. Stattdessen entschied man sich für hölzernes Tonnengewölbe, dessen hervorragende Akustik über das fehlende Gewölbe hinwegtröstet.
Der restaurierungsbedürftige barocke Altaraufsatz im Ostteil der Kirche wurde 1726 errichtet. Das Bild zeigt Jesus im Garten Gethsemane neben drei schlafenden Jüngern, darunter die Sockelinschrift: „Das Blut Jesu Christi machet uns rein von aller Suende:“ (1. Johannes 1, Vers 7). Die Figur links von Jesus ist wahrscheinlich der Evangelist Johannes. Die rechte Figur fehlt, eventuell war es Maria.
Die Empore stammt ebenfalls aus dem Jahr 1726.
Die gut erhaltene Renaissance-Kanzel ist deutlich älter als der Altaraufsatz und wurde etwa um 1615 erbaut (Inschrift). Sie trägt die Wappen von Jürgen Wackerbart und Ursula Vieregge sowie von Hardenack Wackerbart und Anna von Bülow.
Die Orgel aus dem Jahr 1912 wurde vom Orgelbauer C. Böger aus Rostock gebaut, derzeit ist eine komplette Sanierung geplant.
Im aus dem Jahr 1433 d stammenden Turm befinden sich zwei Bronzeglocken: Die größere Glocke mit einem Durchmesser von 1,15 Meter wurde im Jahr 1551 gegossen, die kleinere Glocke (1,05 Meter Durchmesser) ist von 1625 und stammt aus einer Wismarer Werkstatt.
Quellen
Schöfbeck, Dr. Tilo: Mittelalterliche Kirchen zwischen Trave und Peene, 2014
Trinkert, Dr. Julia: Dissertaion zu mecklenburgischen Altären, 2012
Peters, Dr. Dietmar: alle Fotos